Ausbildung 4.0 oder nur 1.2? Analyse eines technisch-betrieblichen Wandels und dessen Implikationen für die technische Berufsausbildung

Autor/innen

  • Ralf Tenberg Technische Universität Darmstadt, Humanwissenschaftliche Fakultät, Arbeitsbereich Technikdidaktik
  • Daniel Pittich

DOI:

https://doi.org/10.48513/joted.v5i1.94

Abstract

Zusammenfassung


Aktuell wird viel darüber nachgedacht, welche Veränderungen Industrie 4.0 für unsere Ausbildungsberufe und unsere Berufsausbildung mit sich bringen wird. Aus einer Analyse der aktuellen Veröffentlichungen zu dieser Problematik lassen sich nur sehr vorsichtige Prognosen generieren, da diese zumeist über die berufliche Entwicklung nur schwache Trend-Hinweise und relativ unspezifische Aussagen bzgl. der für Industrie 4.0 erforderlichen Kompetenzen beinhalten. Innerhalb der vielfältigen aktuelle Veränderungen in den technischen Berufen zeigt sich die Entwicklung von Facharbeit hin zur Wissensarbeit als markanter Prozess, der zum einen mit den technischen Entwicklungen, die Industrie 4.0 kennzeichnen, korrespondiert, und zum anderen einen Ansatzpunkt für eine theoretisch fundierte Erforschung darstellt. Die Implementierung von Industrie 4.0 in die berufliche Bildung wird absehbar nicht in Form einer eingegrenzten Aktualisierung erfolgen, sondern als langzeitliche Transformation. In den kommenden Jahren wird sich dies wahrscheinlich kaum in den Ausbildungsberufen und der Berufsausbildung auswirken, sondern überwiegend durch Weiterbildung und lernförderliche Arbeitsgestaltung getragen werden. Die duale Berufsausbildung sollte diese Zeit nutzen, um sich konsequent für die Vorbereitung auf Wissensarbeit aufzustellen, was zum einen didaktisch-methodische Herausforderungen für die einzelnen Lernorte birgt, zum anderen aber auch gesamtorganisatorische.

Schlüsselwörter: Industrie 4.0, Beruf, Informatisierung, Beruflicher Wandel


Apprenticeship 4.0 or just 1.2? Analysis of a technical and operational change and its implications for vocational education in technical domains


Abstract


The present discussion in the field of vocational training is mainly determined by the changes that industry 4.0 brings along. The relevant papers provide a weak trend about the professional development and relatively unspecific formulation regarding the competences required for industry 4.0, so that only very cautious forecasts can be generated. Within the various changes in the technical professions, the development of “specialist work“ (Facharbeit) towards “knowledge work“ is a distinctive process that corresponds, on the one hand, with technical developments of industry 4.0, and on the other hand as a starting point for a theoretically exploration itself. The implementation of industry 4.0 in vocational education and training and its changes will not take place in the form of a restricted replacement, but rather as a long-term transformation. In the forthcoming years it is unlikely that the vocational training system will be affected directly, because at first the advanced training and learning related work structuring programmes. The dual vocational training should use this time in order to be consistently prepared for the preparation of “knowledge work“, which on the one hand has didactic-methodological challenges for the individual learning places, but on the other hand also overall organization.

Keywords: industry 4.0, profession, computerization, professional changes

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Veröffentlicht

2017-06-14