Vergleichende Analyse von Fehlersuchprozessen bei Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik in simulierten und realen Anforderungssituationen

Autor/innen

  • Bernd Geißel Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Institut für Naturwissenschaft und Technik, Abteilung Technik
  • Sandra Funk

DOI:

https://doi.org/10.48513/joted.v6i1.118

Abstract

Zusammenfassung

Im Kontext neuerer Entwicklungen der Instrumentenkonstruktion zur Erfassung von (berufsfachlichen) Kompetenzen Auszubildender werden diverse Repräsentationsformen und Testformate erprobt. Für die Kompetenzfacette fachspezifischer Problemlösefähigkeit werden aktuell Computersimulationen als eine valide und zugleich praktikable Möglichkeit betrachtet. Primär wird dabei jedoch vereinfachend auf die Verwertung der Probandendaten im Sinne von Problem gelöst vs. nicht gelöst bzw. auch teilweise gelöst rekurriert und Prozessdaten der Problembearbeitung vernachlässigt oder ausgeblendet. Die vorliegende Studie untersucht in vergleichender Perspektive die Problemlöseschritte von Auszubildenden in der Automatisierungstechnik in Abhängigkeit der Repräsentationsform technischer Systeme. In einer qualitativen Studie mit N=15 Elektronikern wurde hierzu durch Videografie gewonnene Daten von Fehlersuchprozessen an identischen technischen Systemen, die einmal als Realanlagen sowie als Computersimulation präsentiert wurden, ausgewertet. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Fehlersuchprozesse abweichen und sich auch die Problembarrieren für die Auszubildenden in unterschiedlicher Weise ausprägen können. Die Befunde sprechen dafür, dass sich nur über hochauthentische Computersimulationen ggf. auch die Prozessmerkmale von Fehlersuchprozessen unabhängig von der Repräsentationsform ausbilden und somit für diagnostische Zwecke verwertbar werden.

Schlüsselwörter: Fehlersuche, Automatisierungstechnik, Simulation, Kompetenzerfassung

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Comparative analyses of problem-solving processes of apprentices of automation engineering in reality and in computer-based simulation of reality

Abstract

In the context of recent developments in test constructions concerning testing of (occupation-specific) competencies of apprentices, diverse test formats and test representation formats are being sampled. Computer-based simulations are viewed as valid and feasible arrangements to test occupation-specific problem-solving competencies. But, the test information generated from these settings are usually rather narrow, as a result of often simply looking at the test person´s ability to solve, partly solve or not solve a task; that means, the problem-solving processes are often unattended. The study presented in this paper investigates the problem-solving processes of apprentices of automation engineering as a function of specific representation formats. In a qualitative research design 15 apprentices are video-recorded during their problem-solving processes, once solving occupation-specific tasks in reality and once in a computer-based simulation of reality. The findings show that both problem-solving processes and problem barriers vary across both settings and that only highly authentic computer-based simulations can realistically capture the complexity of real-life process features.

Keywords: troubleshooting, automation technology, computerized simulation, assessment of competences

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Veröffentlicht

2018-02-23